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Willkommen am Tatort

 
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cheapbag214s




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PostWysłany: Pon 17:31, 26 Sie 2013    Temat postu: Willkommen am Tatort

Willkommen am Tatort
Was die postkolonialen Herrscher als Staat ausgaben, war lediglich ein Instrument der Selbstbereicherung. Dem Staatsvolk, zusammengewürfelt unter einer schlichten Variante von
nation-building,
also der allmächtige Präsident, und die parasitären Eliten ungeheure Reichtümer anhäuften. Ein Despot wie Mobutu Sese Seko konnte in Zaire im Stile eines Sonnenkönigs herrschen. Er stand im Kalten Krieg auf der antikommunistischen Seite und wurde von den weißen Vätern in Washington und Paris großzügig mit Geschenken bedacht. „Er ist ein Hurensohn", pflegten Geostrategen wie Henry Kissinger zu sagen, „aber er ist unser Hurensohn." Auf der anderen Seite überhäufte auch der Ostblock seine Satrapen mit Bruderhilfe, vornehmlich mit Waffen. Die Ost-Berliner Stasi half zum Beispiel Mengistu, dem „schwarzen Stalin" in Äthiopien, beim Aufbau seiner Geheimpolizei. Die Antipoden des Kalten Krieges haben die Selbstzerstörung Afrikas kräftig alimentiert.
Liberia ist ein historischer Sonderfall. In dieses Land waren freigelassene Sklaven aus Amerika zurückgekehrt, um 1847 eine Republik auszurufen,[link widoczny dla zalogowanych], die Republik der Freien. Sie errichteten ein Terrorsystem, eine Art schwarzer Apartheid,[link widoczny dla zalogowanych], und diskriminierten ihre alteingesessenen Brüder und Schwestern, die „primitiven Waldmenschen". Die Geschichte des Gummikonzerns Firestone,[link widoczny dla zalogowanych], dem die Ameriko-Liberianer von 1926 an gewaltige Kautschuk-Plantagen überließen und Lohnsklaven zutrieben, ist eines der ausgefallenen Beispiele für die Ausbeutung Afrikas im 20. Jahrhundert. Sie handelt von einem Joint Venture schwarzer Aristokraten und weißer Kapitalisten. Doch auch hier, und da ist die Parallele zum ganzen Kontinent, stürzten die Regime, derweil eine neue Herrscherclique den Selbstbedienungsladen übernahm. Jeder Machtwechsel ersetzte nur einen Plünderer durch den anderen.
Nach der „Zeitenwende" von 1989 ließen der Osten und der Westen ihre afrikanischen Bundesgenossen fallen - die Mohren hatten ihre Schuldigkeit getan. Und keiner der einstigen Schutzpatrone sprang den bedrängten Diktaturen bei. „Aus dem stabilen bipolaren System wurde ein labiles multipolares, das lokale Konflikte ignoriert und so zum Chaos drängt", schreibt der Historiker Alexander Demandt. Es kümmerte niemanden mehr, wenn in Afrika die Völker aufeinander einschlugen. Die Folge: Unter dem doppelten Druck zentrifugaler Binnenkräfte und grenzüberschreitender Konflikte droht das politische Gefüge zu bersten, das seit der Kolonialzeit konserviert wurde. Jeder vierte Staat Afrikas zerfällt oder hat bereits aufgehört zu existieren. Im Sudan, in Somalia, Burundi, Angola,[link widoczny dla zalogowanych], Sierra Leone, Liberia, in der Demokratischen Republik Kongo ebenso wie in der Republik Kongo (Brazzaville) herrschen Willkür und Anarchie.
Wenn der Staat kollabiert und nicht mehr für seine Soldatenkinder sorgen kann, werden sie zu seinen ärgsten Feinden: Sie drehen die Gewehrläufe um und schießen auf alles und jeden. Die Mehrzahl der Umstürze und Bürgerkriege begann mit Meutereien in den Kasernen, und am Ende verkam die Armee oft zu einer Art Lumpenmilitariat, bestehend aus Horden von
sobels.
So hat man in Sierra Leone jene Zwitterwesen getauft, die zugleich Soldaten
(soldiers)
und Aufständische
(rebels)
sind. Sie gehören zu den atavistischen Gespenstern,[link widoczny dla zalogowanych], die aus den Staatsruinen aufsteigen, zu den Warlords, Söldnertrupps, Räuberbanden,[link widoczny dla zalogowanych], Geheimbünden, Stammesmilizen und ihren Kindersoldaten, und man ist als Berichterstatter gut beraten, ihren Weg nicht zu kreuzen. Allerdings lässt sich das nicht immer vermeiden.
In Freetown, Sierra Leone, sahen wir uns einmal von einer Rotte Halbstarker umzingelt. Die Kerle waren aufgepeitscht und fahrig, sie fuchtelten mit Kalaschnikows und Panzerfäusten herum, manche standen offensichtlich unter Drogen. Junge, naive, unwägbare Aggressionen. Sie trugen Ray-Ban-Brillen und Macheten, Kung-Fu-Jacken und Kaurischnecken, amerikanische Eishockey-Helme und Perlhuhnfedern, Nike-Sneakers,
balaclavas
und Fellbeutel. An ihren „Uniformen" waren Nähkissen befestigt,[link widoczny dla zalogowanych], Kokarden aus Plastiktüten, Handgranaten, Amulette, deren Magie sie unverwundbar machen soll - eine bizarre Kombination aus Busch-Archaik, Markenkult und Waffenfetischismus.
Diese Burschen wirkten wie Rambos aus Hans Magnus Enzensbergers düsterem Essay
Aussichten auf den Bürgerkrieg,[link widoczny dla zalogowanych],
wie Ausgeburten einer pervertierten Moderne, die in den Naturzustand zurückgesunken ist, in den Zustand der reinen Gewalt. Sie beten keinerlei Ideologie nach. Sie kämpfen nicht für eine bessere Regierung, einen neuen Staat, sondern nur für sich selbst. Aus blanker Habgier und Mordlust. Die Lurd-Rebellen in Liberia unterscheiden sich nicht von den Killerkommandos,[link widoczny dla zalogowanych], die sich für Regierungstruppen halten.
Zwischen den Kampflinien irrt die schutzlose Zivilbevölkerung herum - Tausende und Abertausende von Flüchtlingen und Hungernden sind umzingelt von Chaosmächten,[link widoczny dla zalogowanych], einem tödlichen Labyrinth, das niemand mehr begreift. Die Beuteziele der Buschkrieger aber kann jedes Kind aufsagen: Arbeitssklaven, Frauenkörper, Fahrzeuge, Treibstoff, Hilfsgüter, Vieh, Nahrungsmittel, Wasserstellen, Elfenbein, Tropenhölzer und andere profitable Rohstoffe. Der Politologe Stefan Mair hat für die Verteilungsschlacht um knappe Ressourcen einen treffenden Begriff gefunden: postmodernes Raubrittertum.
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